Neujahrsempfang in Hannover

Im Rahmen eines Neujahrsempfangs, zu dem Vertreter aus Politik und Kirchen eingeladen waren, überreichte Bezirksapostel Wilfried Klingler zwei hannoverschen Einrichtungen je einen Spendenscheck über 10.000 EUR.

Von März bis November 2007 hatten Glaubensgeschwister aus dem Bereich Hannover für die inzwischen zur Tradition gewordenenen Adventsbasare gebastelt. Zwei Ende November durchgeführte Basare erbrachten einen Gesamterlös von 20.000 EUR. Es bestand der Wunsch, mit diesem Erlös Kindern in Hannover zu helfen.

Als Spendenempfänger wurden das Kinderkrankenhaus auf der Bult (www.kinderkrankenhaus-auf-der-bult.de) und die "Aktion Sonnenstrahl" (www.aktionsonnenstrahl.de) ausgewählt.

Die Spendenübergabe erfolgte im Rahmen eines Neujahrsempfangs, zu dem die Neuapostolische Kirche Niedersachsen für Montag, 28. Januar 2008, 17 Uhr in die Kirche Hannover-Mitte eingeladen hatte.

Zu Beginn begrüßte Bischof Winfried Sommer, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der Gebietskirche Niedersachsen, die Gäste. Es folgte die Sonate für Fagott und Klavier op. 168 von Saint-Saёns (1835-1921), vorgetragen von Ralf Meier (Fagott) und Daniel Rudolph (Klavier). Dann eröffnete Bezirksapostel Wilfried Klingler den Neujahrsempfang.

Der Bezirksapostel wünschte den Anwesenden alles Gute für das neue Jahr und Kraft, dem Nächsten helfen zu können. Er bedankte sich für den Impuls, Kinder in Hannover zu unterstützen. Während früher die Hilfe der Neuapostolischen Kirche Niedersachsen in die Ferne gerichtet war, sei sie jetzt, wo Kinderarmut auch vor Ort wahrgenommen wird, auf die Not in der Nähe konzentriert.

Es folgte der Musikvortrag "Ich bin erlöst", gesungen und gespielt von der Kammersängerin Gwendolyn Killebrew.

Nun trugen Kinder und Jugendliche aus der Region Hannover ein kleines Theaterstück vor mit dem Titel "Irgendein Hinterhof" (Text und Musik von Ralf Meier).

Zum Inhalt:

Emily ist ein Mädchen, das in wirtschaftlich guten Verhältnissen aufwächst. Ihre Eltern jedoch leben getrennt und kommunizierennur über Emily miteinander. Bei der Suche nach ihrer entlaufenen Katze kommt Emily in ein "sozial schwaches" Viertel. Dort trifft sie auf Tommy und zwei weitereJungen, Arne und Mark. Sie wird mit den wirtschaftlich und familiär schwierigen Situationen der Jungen konfrontiert. Auch mit der in diesem Viertel herrschendenGewalt kommt sie in Berührung. Durch Emilys Solidarität entsteht eine vorher nicht denkbar gewesene Freundschaft zwischen Arm und Reich.

Das Stück endete mit dem Lied "Gebt allen Kindern Zukunft", dessen Refrain lautet:

Gebt allen Kindern Zukunft,
egal ob arm oder reich.
Gebt allen Kindern Zukunft,
denn Gott liebt alle gleich.

Nachdem der stürmische Applaus verklungen war, äußerte die Gründerin und Geschäftsführerin der "Aktion Sonnenstrahl", Frau Sigrid Schubach-Kasten, spontan: "... ich möchte etwas Emotionales herüberbringen: Das, was ich soeben gesehen habe, ist das, was ich Tag für Tag erlebe. Es war so toll gebracht. Ich musste es einfach sagen. Es war toll!"

Es folgte die Übergabe der beiden Spendenschecks über je 10.000 EUR durch den Bezirksapostel.

Dann bedankte sich Herr Klaus Woyna von der "Aktion Sonnenstrahl" für die Spende und den Vortrag der Kinder und Jugendlichen. Er berichtete, dass fast jedes fünfte Kind in Hannover keine regelmäßige warme Mahlzeit bekomme, keine Liebe, keine Hausaufgabenbetreuung. Die "Aktion Sonnstrahl" ist eine Dachorganisation, die im Mai 2005 gegründet wurde.

Anschließend bedankte sich Herr Dr. Thomas Beushausen vom Kinderkrankenhaus auf der Bult ganz herzlich für die Spende. Man sei leider auf Spenden aus der Gesellschaft angewiesen, da manches, was das Krankenhaus benötige, nicht durch die Krankenkassen bezahlt werde und auch nicht durch öffentliche Zuschüsse finanzierbar sei.

Der Ratsvorsitzende und Bürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Herr Bernd Strauch, dankte ebenfalls den Kindern und Jugendlichen für ihren tollen und nachdenklichen Vortrag. Er sprach über seine Erfahrungen mit Kinderarmut und betonte u.a.: "Essen ist Anteil nehmen am Leben". Abschließend zitierte er Albert Schweitzer:

"Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.
Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht."

Herr Probst Klaus Funke (er ist in unmittelbarer Nähe der Kirche Hannover-Mitte tätig) machte den Akteuren des Theaterstücks auch ein Kompliment. Er berichtete, dass in seinem Arbeitsbereich im Winter jeden Tag ein Mittagstisch für ca. 150 Personen bereitet werde. Zwei Drittel der Mittagsgäste seien Stadtteil-Arme. Des Weiteren stelle er fest, dass sowohl die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinander gehe, als auch die Schere der gegenseitigen Wertschätzung.

Das Programm endete mit dem von Gwendolyn Killebrew vorgetragenen Lied "Der Herr gibt mir Kraft". Abschließend wurde zu einem Imbiss eingeladen, bei dem man Gelegenheit für Gespräche hatte.

T.B. / Fotos: In.Ki, M.V.

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