Ruhesetzung nach Verlängerung

Eine über vier Jahrzehnte lange Amtstätigkeit ging für Priester Wolfgang Semisch an diesem Tag zu Ende. Dies sollte aber nicht der einzige Höhepunkt bleiben.

Die Geschwister der Gemeinde Meiningen sowie die Ruhestandsvorsteher mit Ihren Frauen aus den Ältestenbezirken Gotha und Meiningen erlebten einen Festgottesdienst mit Apostel Rolf Wosnitzka. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen des Bezirkschores. Bezirksältester Ralf Schneider hatte, vor allem auch im Hinblick auf die Vereinigung beider Ältestenbezirke im Januar 2016, zu diesem Gottesdienst eingeladen und damit schon ein erstes Kennenlernen und Näherkommen im Kreis der Senioren ermöglicht.

Dem Gottesdienst legte Apostel Rolf Wosnitzka ein Bibelwort aus Galater 5 Vers 1 zugrunde:

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auferlegen.“

Mit diesem Wort hat Stammapostel Schneider wenige Tage zuvor einen Gottesdienst in Gdańsk/Polen gehalten, welchen Apostel Wosnitzka miterleben durfte.

Wahre Freiheit ist nur durch Jesus Christus möglich. Viele Menschen glauben heute, dass sie Gott nicht brauchen, um glücklich zu sein. Und manchmal geht es diesen Menschen sogar scheinbar besser als denen, die an Gott glauben. Wir werden frei durch Jesu Wahrheit, wenn wir auf sein Wort achten, frei durch Jesu Opfer, wenn wir dem Bösen entsagen, frei durch Jesu Geist, wenn wir uns von diesem leiten lassen. Viele junge Paare leben heute zusammen und meinen, frei zu sein. Wenn der Partner nicht mehr passt, kann man ja wieder gehen – dies verstehen sie als Freiheit. In Wirklichkeit geht es hier nur um die eigenen egoistischen Interessen: Ich will, dass es mir gut geht. Verheirateten Paaren dagegen geht es um das Wohl des Partners. Ich will, dass es ihm gut geht. Dies ist die höhere Freiheit, und wie schon der Liederdichter sagt: „ … das ist die höchste Freiheit mir, gebunden sein in deinem Sinn.“

Am Ende des Gottesdienstes versetzte Apostel Wosnitzka Priester Wolfgang Semisch in den Ruhestand. Dies war eigentlich schon ein Jahr früher geplant, doch aufgrund einer Erkrankung des Vorstehers bot Priester Semisch an, noch eine Zeit länger mitzuarbeiten. Dafür dankte ihm der Apostel ganz besonders.

Priester Semisch diente 41 Jahre als Amtsträger der Gemeinde Meiningen, davon fast 33 Jahre als Priester. Die Ordination in das Priesteramt erfolgte damals während eines Ämtergottesdienstes in der Gemeinde Eisenach, Ältestenbezirk Gotha.

Kurz vor Ende des Gottesdienstes berichtete Rolf Wosnitzka noch vom Aufbau der Kirchen in Russland, von manchen Schwierigkeiten und Hürden, die gemeistert werden mussten. Ohne zahlreiche Helfer wäre vieles nicht möglich gewesen. „Eine der Dolmetscherinnen, die uns von Anfang an unterstützten, ist heute mit hier in Meiningen und ich möchte dich, liebe Nina, mal zu mir an den Altar bitten,“ forderte der Apostel die Schwester aus Russland auf. Mit einem kleinen Blumenstrauß bedankte er sich für ihr Engagement, ihre Mitarbeit, ihre tatkräftige Unterstützung beim Aufbau der Neuapostolischen Kirche in Russland und gratulierte ihr außerdem nachträglich zu ihrem runden Geburtstag am Vortag.

Die Ruhestandsvorsteher mit ihren Frauen erlebten im Anschluss an den Gottesdienst noch einen weiteren Höhepunkt. In einem gemütlichen Beisammensein wurden frühere Verbindungen wieder aufgefrischt, neue Kontakte geknüpft, viel erzählt und gelacht. So fand das Erleben des Festgottesdienstes einen schönen Abschluss.

C.F. / Foto K.-D.D.