Signale beachten – Jugendfreizeit gibt Anregungen

Erstmals erlebten Jugendliche aus den Kirchenbezirken Gotha und Plauen gemeinsam eine Jugendfreizeit. Auf den Saalfelder Höhen trafen sich über 100 Jugendliche sowie ihre Betreuer aus den verschiedenen Gemeinden. Ein interessantes, anregendes Programm wartete auf die Teilnehmer.

Viele Regenstunden begleiteten die Jugendfreizeit in der Kinder- und Jugenderholung Dittrichshütte. Sie waren jedoch kein Grund für trübe Gemütsstimmung bei insgesamt 130 Teilnehmern. Schnell wurden am Freitag die Zimmer aufgeteilt und die Betten bezogen.
Trotz der zahlreichen spontanen, witterungsbedingten Programmänderungen dauerte der erste Abend mit offizieller Begrüßung und vielen Begegnungen bis in die frühen Morgenstunden an. Nur wenige Stunden waren in dem am Rande des Thüringer Waldes gelegenen Objekt absolute Nachtruhe.

Nach dem Frühstück wurde der neue Tag mit Gebet und einer Andacht begonnen. Priester Markus Weyh und Diakon Marcel Kür gaben nachdenkenswerte und Mut machende Signale. Das persönliche Erleben der letzten Tage reflektierend, kann sich jeder die Frage selbst beantworten: War Gott wirklich da? Zum Psalmwort Davids, dass man mit Gott Mauern überspringen könne, gab es zahlreiche Anregungen, scheinbar unüberwindliche Hindernisse bewältigen zu können.

Einige Workshops, die rege besucht wurden, prägten den Veranstaltungsverlauf am Samstag.

Workshop: ALLTAGSCHRIST vs. SONNTAGSCHRIST

Nach einer gemeinsam gefundenen Begriffsdefinition und offenem Meinungsaustausch, Gruppenarbeit und Berichten von persönlichem Erleben fand man gemeinsam Lösungswege für einen praktizierenden Bekennermut, zum Gebetsleben oder zum Umgang mit den Mitmenschen. Resümierend konnte festgestellt werden:

  • Gott macht alles für uns; was und wann machen wir etwas für ihn?
  • Schämen wir uns unseres Glaubens?
  • Können wir nicht stolz sein, ein Christ zu sein.

Dieser Workshop wurde von den jungen Diakonen Daniel Glass und Patrick Seidel aus der Gemeinde Plauen durchgeführt.

Workshop: NIMMST DU NOCH ODER GIBST DU SCHON

Kerstin Büttner aus der Gemeinde Friedrichroda erinnerte mit diesem Workshop an den Aufruf des Stammapostels am Jahresanfang 2014. Wir haben von Gott viel erhalten, was können wir davon abgeben? In den Gesprächen kamen viele Beispiele und Anregungen. Um nur einige zu nennen: Zeit, Lächeln, finanzielle Zuwendung für Hilfsbedürftige usw. Freudiges, von Herzen kommendes Geben wird niemals ein Verlust sein. Man sollte immer danach forschen, was der Andere, dein Nächster, braucht.

Workshop: BIBELKUCHEN

...nach einem von Gundula Karth aus der Gemeinde Schleiz erstellten Rezept mit Zutaten, die in der Bibel vorkommen. Diese mussten zunächst aus den vorgegebenen Bibelstellen herausgefunden werden. Danach ging es ans Werk. Viele Bäcker portionierten die Zutaten, mischten und keiner verdarb den angerührten Kuchenteig. Nach dem Backen waren alle Freizeitteilnehmer zum Kaffeetrinken eingeladen. Sie lobten diesen lockeren „Bibelkuchen“.

Noch vor dem Abendessen mit leckeren Thüringer Rostern und Steaks lenkten die Organisatoren bereits beim "Offenen Singen" die Gedanken Richtung Höhepunkt dieses Wochenendes, dem Jugendgottesdienst. Lieder und Songs aus dem Jugendliederbuch und dem Chorbuch stellten den Lobpreis Gottes in den Mittelpunkt.

Beim anschließenden Abendessen schafften die „Grillmeister“ es anfangs kaum, die vielen Hungrigen zu befriedigen. Immerhin galt es 280 Fleischspezialitäten zuzubereiten. Zum Schluss drehte sich die Situation. Die Hungrigen konnten die Steaks nicht mehr so schnell verspeisen. Ein Lob für einige Stunden „Grillarbeit“.
Zahlreiche Gruppen fanden sich anschließend zusammen, um die restlichen Nachtstunden gemeinsam zu verbringen. Ganz harte Jungs und Mädels fanden das Lagerfeuer bei Nieselregen ganz toll.

Die geplante Nachtwanderung und die sportlichen Betätigungen im Freien fielen leider „ins Wasser“. Eifrig wurden aber die Freizeitangebote Kegelbahn oder Irrgarten genutzt.

Bereits 15 Minuten vor Gottesdienstbeginn saßen (fast) alle Jugendlichen am Sonntag in dem zum Gottesdienstraum umgebauten Kultursaal. Der Bezirksjugendleiter des Kirchenbezirkes Gotha, Priester Markus Weyh, predigte zu einem Bibelwort aus Apostelgeschichte 24,16:

„Darin übe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen.“

Neben vielen Alltagserlebnissen, die die Predigt lebendig bereicherten, betonte Priester Weyh, dass Gott jedem Mensch das Gewissen als Gabe geschenkt hat. Dieses persönliche Warnsignal habe es verdient, beachtet zu werden. Das Gewissen wird nicht von eigenen Wertevorstellungen oder Zielen gesteuert, sondern von Gottes Willen. Weitere Kernsätze in diesem von zahlreichen Musikbeiträgen geprägten Jugendgottesdienst:

  • Wir haben zahlreiche Bitten an Gott, wir sollten aber öfters einmal auf ihn hören.
  • Das Wort vom Altar umzusetzen, funktioniert.
  • Das Gewissen hindert uns nicht, Sünden zu begehen. Aber es verhindert, dass wir dabei Freude haben.

Nach dem stellvertretenden, öffentlichen Dankeschön an den „Cheforganisator“ Marcel Kür aus der Gemeinde Friedrichroda, dem gemeinsamen Aufräumen und dem Verzehr der leckeren Spätzle mit Gulasch galt es Abschied zu nehmen. Viele Umarmungen und strahlende Gesichter sah man dabei.

Text/Fotos: U.S