Sternstunde in Bad Harzburg

In einem Festgottesdienst, den er als Sternstunde für die Gemeinde Bad Harzburg bezeichnete, hat Apostel Burchard den langjährigen Vorsteher der Gemeinde, Evangelist Hans-Joachim Schwandt, in den Ruhestand versetzt. Bezirksevangelist Rainer Keye wurde als neuer Vorsteher beauftragt, Priester Jens Borchert aus der Gemeinde Seesen wurde zur Unterstützung nach Bad Harzburg versetzt. In dem Gottesdienst wurden die kleinen Zwillinge Lotta Marie und Lasse Elias Wolf versiegelt.

Wenige Wochen vor seiner Ruhesetzung hielt Apostel Achim Burchard einen Festgottesdienst in Bad Harzburg. In seiner Begleitung befanden sich Bischof Dirk Hiddessen und alle Bezirksämter und Gemeindevorsteher des Kirchenbezirks Wolfenbüttel. Als Bibelwort legte der Apostel 1. Korinther 1, aus 4.5 zugrunde:

"Ich danke meinem Gott allezeit, dass ihr seid reich gemacht in allen Stücken durch ihn, Christus Jesus."

Gleich zu Beginn seines Dienens hob der Apostel die besondere Bedeutung des Gottesdienstes heraus: "Dieses ist eine Sternstunde für die Gemeinde Bad Harzburg, weil mit dem heutigen Tag ein neuer Vorsteher beauftragt und der langjährige Vorsteher in den Ruhestand treten wird. Für Harzburg heißt das: Wachwechsel an höchster Stelle. Und wir freuen uns mit und sind gespannt und voller Erwartung, können aber nicht umhin, auch von einer gewissen Wehmut zu sprechen."

Das vom Gemeindechor vorgetragene Lied "Ich, der Herr von Erd' und All" (CM 388) griff der Apostel auf und führte dazu aus: "Dieser Text spricht davon, dass der allmächtige Gott in seiner unendlichen Liebe auf uns schaut und nicht sagt, ich bin nun als der Herr von Erd' und All hier weit über euch und das, was da unten ist, das interessiert mich alles eigentlich überhaupt nicht. Sondern er spricht gleich an, dass er sich zu uns hernieder lässt, dass er sich um das Niedrige, um das Kleine, ja auch um das ärmste Kind kümmert."

Bezugnehmend auf das Bibelwort führte der Apostel folgende herausragende Merkmale aus:

  • Reich sein in Gott: "Wer reich ist in Gott, kann von seinem Reichtum abgeben, ohne dass ihm etwas fehlt. Es gibt dieses schöne Wort eines bedeutsamen Mannes, der gesagt hat: Wenn man von der Fülle Gottes die Fülle nimmt, bleibt die Fülle."
  • Reichtum in der Gnade: "... das ist ja nicht nur, dass wir frei gemacht sind von unserer persönlichen Schuld. Das ist schon ein besonderer Reichtum. Wir sind auch frei gemacht von den Schuldgefühlen, von diesem sogenannten schlechten Gewissen..."
  • Reichtum in der Liebe: "... wir sind als Christen dankbar, dass uns die Augen geöffnet sind, dass wir die Liebe Gottes für uns erkennen können und bezüglich der Fülle dieser Liebe sehen wir nie, dass er vielleicht überfordert wäre. Wir nehmen das, was Gott uns in seiner Liebe schenkt, für uns selbst und gönnen es von ganzem Herzen auch anderen."
  • Reichtum einer sicheren Zukunft: "Es ist ein Luxus, dass unsere Zukunft sicher ist. Wir haben einen Platz im Reich Gottes. In seiner Nähe. Bei dem, von dem wir wissen, er ist Herr des Himmels, der Erde und des Alls, wie es der Chor gesungen hat. Aber er ist auch Herr über unser Leben. Und für dieses unser Leben, unser ewiges Leben, hat er uns einen Platz bereitet."

Evangelist Schwandt wandte sich an die Gemeinde und bat sie, auch weiterhin als eine lebendige Gemeinde ein Lobpreis unseres Gottes zu sein. Die 5. Strophe des Eingangsliedes (GB 268) möge Kennzeichen unseres Lebens sein.

Bischof Hiddessen unterstrich mit dem Zitat: "Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel gibt" (Erich Fromm), wie wir unser Leben lebenswert gestalten können.

Die Handlung zur Versiegelung der Zwillinge Lotta Marie und Lasse Elias Wolf wurde eingeleitet mit dem Liedvortrag eines Quartetts aus der Verwandtschaft der Kleinen. Mit großer Freude begleitete die Gemeinde die Segenshandlung, und sie ist dankbar über Zunahme an Kindern in ihren Reihen.

Am Ende des Gottesdienstes versetzte Apostel Burchard den langjährigen Gemeindevorsteher und Evangelisten Hans-Joachim Schwandt in den Ruhestand. Der Apostel würdigte den Einsatz und Eifer und dankte für seine Mitarbeit, die nun altersbedingt endete. 43 Jahre diente Evangelist Schwandt in verschiedenen Amtsstufen, davon 21 Jahre als Gemeindevorsteher in Bad Harzburg. Aus der Gemeinde erhielt er als Dank für seine Arbeit ein "Vorsteher-Freunde-Buch", in welchem die Geschwister ihren Dank, Grüße und Wünsche für die Zukunft formuliert haben. Ein Gedicht, vorgetragen von den Kindern der Gemeinde, beendete die bewegende Handlung.

Als neuer Gemeindevorsteher wurde Bezirksevangelist Rainer Keye beauftragt. Zu seiner Unterstützung wurde Priester Jens Borchert aus der Gemeinde Seesen nach Bad Harzburg versetzt.

Text: R.K. / Fotos: H.M.