Das Licht des Friedens und der Liebe weitertragen!

„Woran erkennt Jesus Christus unsere Liebe?“ Eine von weiteren wichtigen Fragen unseren Bischofs Dirk Hiddessen im Gottesdienst am 2. Adventssonntag, in dem die jüngste Erdenbürgerin der Gemeinde Gifhorn getauft wurde. Auch die Gemeinde Meinersen war zu diesem Gottesdienst eingeladen.

Grundlage für den Gottesdienst bildete das Bibelwort Apostelgeschichte 2, 38:

„Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“

Bischof Hiddessen begrüßte die erwartungsfrohe Gemeinde und brachte seine Freude über das Zusammensein und die vorgesehene Taufhandlung zum Ausdruck.

Zu Beginn seines Dienens berichtete er eine Begebenheit, die sich vor einiger Zeit in der Adventszeit zugetragen hat. Von einer Nachbarin wurde seiner Familie eine Kerze – das Friedenslicht von Bethlehem – überbracht mit der Bitte, darauf zu achten, dass es nicht erlischt, sondern bis zum Weihnachtsfest brennt und leuchtet. Keine leichte Aufgabe, so der Bischof, denn jedes Mal, wenn eine Kerze fast niedergebrannt war, musste an der Flamme eine neue Kerze angezündet werden. Ein sehr schönes Beispiel für uns Christen. Auch für uns als Gemeinde sei es wichtig und von hoher Bedeutung, das Friedenslicht in unsere Herzen und Seelen aufzunehmen, es zu pflegen und zu bewahren. Das Licht möge in uns leuchten, aber auch nach außen in unsere Umgebung erstrahlen!

Aufgabe der Apostel ist es, das Licht der Liebe, der Wahrheit, der Versöhnung und der Gnade ausgehend von Jesus Christus zu verteilen.

Bezug nehmend auf das Bibelwort (Taufe, Sündenvergebung, Versiegelung) könnte der Gedanke in uns aufkommen: „Das haben wir doch alles, was fehlt uns noch?“ Ja, was fehlt uns noch? Unser Bischof gab den Rat, das Wort vom Altar aufzunehmen, zu pflegen und zu bewahren. Öffnen wir unsere Herzen der Liebe Jesu. Lassen wir das Licht der Liebe und des Friedens in uns weiterbrennen.

Mit Blick auf die bevorstehende Taufhandlung richtete der Bischof folgende Fragen an die Gemeinde:

  • Woran erkennt ein Kind, was den Eltern wichtig ist? Sprechen wir über unseren Glauben? Beten wir gemeinsam?
  • Woran erkennt Jesus Christus unsere Liebe? Setzen wir uns für die Gemeinde und unseren Nächsten ein?
  • Was ist Inhalt unserer Gespräche? Sind es natürliche Dinge oder tauschen wir uns über Inhalte des Gottesdienstes aus?
  • Was lebt in uns, tief in unserem Innern, wovon sind wir erfüllt?
  • Inwieweit nehmen wir Jesus Christus mit in unser Leben?
  • Lassen wir Jesus Einfluss nehmen in unsere persönlichen Entscheidungen?
  • Sind wir glaubwürdige Christen?“

Nur dann, wenn wir von einer Sache fest überzeugt (begeistert) sind, wirken wir glaubwürdig auf unsere Umgebung, das ist spürbar. Unerlässlich ist es dabei, sich mit göttlichem Gedankengut zu beschäftigen. Die Kinder öffnen in der Adventszeit täglich ein Türchen vom Adventskalender. Wir können gleichsam einem Adventskalender täglich die Heilige Schrift aufschlagen und aus einem Bibelwort Trost, Kraft, Mut, Zuversicht, Freude schöpfen.

Bezirksältester Friedemann ging in seinem Dienen noch einmal auf das Anstecken (Anzünden) der Kerzen ein. Das ist nicht nur für den Augenblick oder eine bestimmte Zeit. Viele Dinge im Leben haben eine ansteckende (begeisternde) Wirkung auf uns: Freude, Lachen, Fröhlichkeit! Das Licht des Glaubens möge uns begeistern, dass wir es weitertragen und nicht unter den Scheffel stellen, sondern es möge sichtbar sein für alle!

Bedeutet Christsein, sich krampfhaft und mit aller Macht anzustrengen, in der Familie und mit unserem Nächsten jederzeit Frieden zu haben? Immer einer Meinung zu sein? Nein, wir sind nicht fehlerfrei und sündlos. Wichtig sei es, so unser Bischof, wie wir in bestimmten Situationen miteinander umgehen, dass wir trotz unterschiedlicher Meinungen unseren Nächsten wertschätzen und versöhnungsbereit sind.

Bevor die Gemeinde das Heilige Abendmahl feierte, war es unserem Bischof eine Freude, der kleinen Luca Josephine das Sakrament der Heiligen Wassertaufe zu spenden.

Der Gottesdienst wurde musikalisch durch ein Streicherensemble zum Teil mit Klavierbegleitung und den Gemeindechor feierlich umrahmt.

Text: sis; Fotos: H.S.