Ein Schuhkarton aus Halle (Saale) ging auf Reisen...

… und fand sein Ziel im Hohenloher Frankenland. Unsere Gemeinde beteiligte sich im letzten Jahr an der Aktion „Gemeinde im Schuhkarton“. Der kreativ schön gestaltete und gut gefüllte Karton ging von Halle (Saale) aus auf die Reise nach München zum „IKT“. Hier wurde er von den Geschwistern aus Crailsheim ausgesucht.

Unser Schuhkarton
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Unser Schuhkarton

Im Dezember 2014 erhielten wir eine Einladung des Vorstehers und seiner Geschwister zu ihrem diesjährigen Gemeindefest in Crailsheim. Unsere Freude darüber war sehr groß – gab es doch ein Interesse an einer Partnerschaft beider Gemeinden.

Die Kreisstadt Crailsheim liegt im Nordosten des Bundeslandes Baden-Württemberg. Die schöne und historisch bedeutsame Stadt hat eine Fläche von 109,1 km² und zählt ca. 33.000 Einwohner. Die Kirchengemeinde gehört zu dem Bezirk Schwäbisch Hall in der Gebietskirche Süddeutschland.

Am 11. Juli 2015 war es dann soweit. Das erste Treffen von Geschwistern aus Halle und Crailsheim fand statt.

Unsere Anreise erfolgte mit dem Auto und der Deutschen Bahn.

Die Vorfreude auf unsere „Partnergemeinde“ wurde bei unserer Ankunft auf dem Bahnhof und an der Kirche bei strahlendem Sonnenschein erfüllt. Die Begrüßung „Herzlich Willkommen“ durch den Vorsteher und die Geschwister war familiär und offen und wir fühlten uns gleich auf- und angenommen. Das zeigte sich auch darin, dass für uns nach der langen Reise ein Imbiss vorbereitet war und es bei ersten Gesprächen keine „Sprachbarrieren“ gab. Man verstand sich sofort und durch die liebevolle und fürsorgliche Aufnahme hatten wir gleich das Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Gegen 13.00 Uhr wurden wir zu unserem Hotel „Schwarzer Bock“ gebracht, welches sich in der Nähe der Kirche befindet.

Am Nachmittag stand die Besichtigung der „Engel-Bier-Brauerei“ auf dem Programm. Ein Mitarbeiter führte uns durch die Fabrik und zeigte, wie ein „Engel“ hergestellt wird. Auf dem Firmengelände wartete noch ein Schmankerl: Hier steht ein Trabant, der zu einer mobilen Bier-Zapfanlage umgebaut wurde und dementsprechend zum Einsatz kommt. Das ließ die Männerherzen höher schlagen und alles wurde genau inspiziert.

Im Anschluss empfingen uns ein Priester und ein Diakon, um durch die Stadt zu führen. Mit ihrem Wissen über die Stadtgeschichte und ihren lustigen Einlagen zu einzelnen Sehenswürdigkeiten wurde es ein gelungener Stadtrundgang, der uns am Ende in das Gasthaus „Bullinger Eck“ führte. Hier wurden wir von vielen Geschwistern empfangen. Die Aufteilung der Plätze ging schnell und unkompliziert und so saßen wir „Mittendrin statt nur dabei“. Neben der landestypischen Küche gab es auch eine Bierverkostung von 7 Biersorten der „Engel-Brauerei“. Ein Slogan sollte sich bewahrheiten: „Einmal ein Engel – immer ein Engel.“ In geselliger Gemeinschaft wurde viel gelacht und es war eine schöne Atmosphäre. Bei den Gesprächen kam es zu einem regen Austausch über den Alltag, „alte Zeiten“ und unseren Glauben. Es war ein Gefühl, als ob wir uns seit jeher kennen würden. Die Stunden vergingen im Nu und so verabschiedeten wir uns mit großer Freude auf das Wiedersehen am nächsten Tag.

Der Sonntag kam und somit der Höhepunkt an diesem Wochenende.

Nach einem guten Frühstück im Hotel gingen wir in freudiger Erwartung des Gottesdienstes zur Kirche. Das Bibelwort stand in Römer 8, 31: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ Der Chorleiter fragte uns, ob wir mitsingen möchten und dieser Bitte kamen wir gern nach. Es klang, als ob wir schon immer zusammen gesungen hätten – freudig, kraftvoll und ausdrucksstark. Crailsheim ist eine lebendige Gemeinde!

Als wir uns Anfang des Jahres entschieden, dass wir die Einladung der Crailsheimer annehmen und sie besuchen, stand für uns fest: Wir kommen nicht mit leeren Händen – Wir schenken ihnen unser „Halle“. Dies geschah in Form eines Fotobuches über die Stadt und unsere Gemeinde und eines mit halleschen Köstlichkeiten gefüllten Präsentkorbes. Die „Schenkung“ erfolgte nach dem Gottesdienst.

Der Vorsteher und die Geschwister waren sichtlich bewegt und die Freude, die wir gaben, kehrte in unsere Herzen zurück.

Zur Mittagsstunde war dank der guten Vorbereitung und großen Beteiligung, die vom Vorsteher bis zu den Kindern der Gemeinde reichte, alles für das Gemeindefest bereitgestellt: Salate, Brezeln, Grillgut, Kaffee & Kuchen, Getränke.

Wir erlebten unvergessliche Augenblicke, die in guter Erinnerung bleiben.

Der Abschied kam viel zu schnell und es fiel ALLEN nicht leicht, „Adé“ oder „Tschüssle“ zu sagen. Einige Geschwister brachten die Bahnreisenden zum Bahnhof:

So wie die Begrüßung, war auch die Verabschiedung: familiär, herzlich und liebevoll.

Das Wochenende war ein Beweis für gelebtes Miteinander – es war ein Gefühl der Gemeinschaft. Wir kamen als „Fremde“ und gingen als „Freunde“ – Wir haben uns in Crailsheim sehr wohl gefühlt.

Das „Feedback“ in beiden Gemeinden, heutzutage per E-Mail und Smartphone schnellstens ausgetauscht, spricht Bände. So klingt es unisono unter anderem:

„… spitzenmäßiges Wochenende; … tiefsinnige Gespräche über den Alltag, den Glauben; … herzliche Gemeinschaft; … der gemeinsame Chor hat Freude gemacht; … der (jeweilige) Dialekt war schön; … professionelle Stadtführung usw. – Kurzum: Es hat einfach gepasst!“

Nun bleibt zu hoffen, dass es ein baldiges Wiedersehen und Treffen gibt.