Apostel Wosnitzka in Sangerhausen

Der Besuch eines Apostels ist immer ein Höhepunkt in einer Gemeinde. Zwei Seelen empfingen das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Priester Achsnig und Diakon Dessau wurden in den Ruhestand verabschiedet.

Der Apostel diente mit dem Bibelwort Johannes 2, 19.22, welches der Stammapostel zum Ostergottesdienst verwendet hatte:

„Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.“

Zunächst begrüßte der Apostel die Vertreter der Evangelischen Kirche: Superintendent Gottfried Apel und den Pfarrer Michael Pietrusky aus der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Mit Begleitung der Orgel sang der Chor das Lied:

„Komm her, freu dich mit uns, tritt ein; denn der Herr will unter uns sein, er will unter uns Menschen sein. Komm her, freu dich, der Herr will unter uns sein.“

Zu Beginn des Gottesdienstes verglich der Apostel Weihnachten und Ostern. Es ist eigentlich schade, Weihnachten feiern wir vier Wochen vorher und eine Woche hinterher. Das große Osterfest der Christenheit kommt ein wenig kurz weg.

Kerngedanken des Gottesdienstes

Die Juden konnten mit der Aussage „Reißt den Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn wieder aufbauen“ nichts anfangen. Es ist ja unmöglich, einen Tempel in drei Tagen aufzubauen. Jesus bezog das auf sich selbst, er machte deutlich, dass er sterben und am dritten Tage auferstehen würde.

Seine Jünger kamen auch erst Stück für Stück zu der Erkenntnis: der Herr ist auferstanden. Je mehr Jesus mit ihnen sprach, je mehr konnten sie in der Erkenntnis wachsen: ja wahrlich, er ist auferstanden.

Wir alle erleben manchmal Situationen, wo wir den lieben Gott nicht verstehen, wo wir mal in Zweifel geraten. Dann ist es wichtig, dass wir mit Jesus Begegnung haben und die Liebe Gottes verspüren.

Priester Achsnig wurde noch einmal auf den Altar gerufen. Im Mitdienen sagte er mit Blick auf die alte Kirche, in der viel Platz war, und auf die neue kleinere Kirche: „Wir sind enger zusammengerückt. Wir sind eine gesunde und aktive Gemeinde, dank Gottes Hilfe. Ich habe euch gern 30 Jahre als Priester gedient. Wir haben uns in der Stadt geöffnet. Als Christen in Sangerhausen achten wir uns alle gegenseitig.“

Vor der Feier des Heiligen Abendmahls spendete der Apostel zwei Kindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung.

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls setzte Apostel Wosnitzka Priester Achsnig und Diakon Dessau in den Ruhestand.

Text: G.O.
Fotos: AN