Bezirkskindergottesdienst in Vechelde

Der Kindergottesdienst des Bezirks Braunschweig fand diesmal in Vechelde statt. Ein besonderes Ereignis nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Gemeinde Vechelde. Eine (erwachsene) Glaubensschwester berichtet:

Wer den Kirchenraum betrat, stellte schnell fest: Hier ist heute etwas anders als an anderen Sonntagen. Die Gemeinde Vechelde ist zwar mit vielen Kindern gesegnet, aber am Sonntag, dem 24. November, waren es doch noch etliche mehr als sonst. Die Projektion an der Wand begrüßte uns mit einem „Herzlich Willkommen“ und wir stellten fest: Heute ist Kindergottesdienst in Vechelde. Gespannte Erwartung schon vor der Stunde; Priester Karsten Hilfer probte mit den Kindern einige Lieder. Wir Erwachsenen durften „aushilfsweise“ auch mitsingen.

Das Eingangslied „Weil ich Jesu Schäflein bin“ wurde freudig gesungen. Das Bibelwort „Wir wollen von jedermann nur Gutes reden“ wurde von Kilian Rohland vorgelesen. Priester Gebhard Marx erklärte uns allen sehr verständlich, wie wir dieses Wort in die Tat umsetzen sollten, was uns häufig jedoch misslingt.

In einem Rollenspiel zeigten uns die Kinder, wie schnell man Gefahr läuft, ein „Gerücht“ mit zu verbreiten. In der Szene wurde eine Schulklasse mit ihrer Lehrerin dargestellt. Die Lehrerin verteilte Arbeiten, ein Schüler erhielt eine besonders gute Note, was alle sehr verwunderte. Dieser Schüler gehörte nicht zu den Besten seines Fachs und alle zweifelten an seiner Ehrlichkeit. Der Schüler betonte, dass er das gute Ergebnis nur durch Nachhilfe erzielt habe und war sehr stolz. Andere Schüler neideten ihm diesen Erfolg und brachten das Gerücht in Umlauf, dass dieser Schüler „geschummelt“ hat. Auch die Lehrerin ließ sich von diesem Gerücht beeinflussen, obwohl der Schüler beteuerte, dass es nicht so sei. Später traf die Lehrerin eine Kollegin, die im Gespräch den Schüler erwähnte und dass er bei ihr Nachhilfeunterricht nimmt. So musste die Lehrerin ihren Irrtum bekennen und entschuldigte sich bei dem Schüler.

Ein ganz einfaches Beispiel, wie es sicher oft geschieht – nicht nur in der Schule, sondern auch unter Freunden und auch ebenso bei Erwachsenen. Wer hat so etwas nicht schon erlebt?

Priester Petri stellte dann sehr anschaulich dar, wie schnell ein Gerücht „Beine“ bekommt und sich verbreiten kann. Es findet sich immer jemand, der „mitmacht“, was dann eine Kettenreaktion auslösen kann und am Ende sind selbst die, die eigentlich gar nicht mitmachen wollten, beteiligt und oftmals entgeht ihnen dabei sogar etwas Gutes. Das hat man an dem Beispiel mit der ungewöhnlichen Pizza erkannt. Nur weil einer diesen und eine andere jenen Belag nicht mochte, haben am Ende alle eine Pizza pur mit Ketchup gegessen, obwohl der sicher leckere Belag einigen, vielleicht sogar allen, geschmeckt hätte… Weiter erzählte er von seiner Oma, die ihn mit ihren Lebensweisheiten sehr beeindruckt hat. Ein Satz, der ihm bis heute in Erinnerung blieb und aus dem er viel gelernt hat, war: „Aber er hat auch seine guten Seiten.“

Auch bei dem von zehn Kindern vorgeführten Spiel „Stille Post“ wurde schnell festgestellt, dass ein Gerücht, welches „Beine“ bekommt, eine Veränderung erfährt, oftmals mit ungeahnten Folgen. Sicher ist das Wort „Mobbing“ bei allen nicht unbekannt und hat einen sehr faden Beigeschmack. Alles in allem hatte diese Stunde einen großen Lerneffekt bei Groß und Klein.

Die Kinder erfreuten uns mit sehr schönen Liedbeiträgen wie z. B. „Hevenu Shalom“ und „Wir haben Freude zu verschenken“. Durch Priester Grunwald wurden wir in schöner Weise auf das Abendmahl vorbereitet. Und viel zu schnell war diese schöne Stunde vorbei. DANKE an alle, die uns das ermöglicht haben!

Text: uMs, Fotos: U.S., G. M.