Aus der Seele singen und loben

Erstmals gestalteten Sänger und Instrumentalisten der Gemeinde Zeulenroda ein Benefizkonzert in der Ev.-Luth. Liebfrauenkirche in Auma. Es war ein bewegender Samstagabend mit Lobliedern und faszinierender Instrumentalmusik – auch hinweisend auf das bevorstehende Erntedankfest.

Auf Einladung des Fördervereins Liebfrauenkirche Auma e.V. gastierte ein Teil des Gemeindechores Zeulenroda in der benachbarten Kleinstadt Auma. Vertreter des Fördervereins waren durch Besuche der Adventskonzerte im Zeulenrodaer Gemeindezentrum der Neuapostolischen Kirche auf Chor und Instrumentalisten aufmerksam geworden und hatten den Kontakt gesucht. Bereits Mitte Februar 2014 gab es ein erstes Treffen mit Vertretern des Fördervereins, des Kirchenvorstandes, dem Vorsteher der NAK-Gemeinde Zeulenroda und dem Öffentlichkeitsbeauftragen des Kirchenbezirkes. Die konkreten Vorbereitungen begannen sogleich.

Der sehr aktive Förderverein hat das Ziel, Schritt für Schritt die Liebfrauenkirche zu sanieren. Viel wurde in der Vergangenheit bereits erreicht. So konnte z. B. in den letzten Jahren das komplette Dach mit Dachstuhl für über 180.000 Euro erneuert werden. Nun soll die Innendecke in den nächsten Monaten im neuen Glanz erstrahlen.

Einen Beitrag dazu wollten nun auch die Zeulenrodaer Glaubensgeschwister leisten: Ein Teil des Gemeindechores Zeulenroda übte in der Monate andauernden Probenphase regelmäßig unter der Leitung ihres Dirigenten, Priester André Kögler. Die Mitarbeiter des Fördervereins übernahmen die Verteilung der Plakate und Flyer. Nicht nur in Auma, sondern auch in den umliegenden Ortschaften der Verwaltungsgemeinschaft Auma-Weidatal erhielten die Haushalte Kenntnis von diesem Benefizkonzert. Auch deshalb konnten sich die Organisatoren, darunter auch die verantwortliche Vertreterin des Fördervereins, Frau Dr. Beate Preiss, über den Besucherandrang freuen. Nur wenige Plätze waren noch frei.

Schon in den herzlichen Begrüßungsworten von Frau Gabriele Lailach-Behrend, der Vorsitzenden des Fördervereins, kam ihre Vorfreude auf das Konzert zum Ausdruck. Sie hatte bereits Proben des Ensembles miterlebt. „Ich kann es kaum glauben, dass wir heute Laienmusiker hören werden“, so betonte sie.

Durch das Programm führte Roswitha Haupt mit gut ausformulierten Erklärungen und Hintergründen zum Konzertprogramm. Im Mittelpunkt standen die in der Christenheit bekannten Danklieder – der Chorliteratur des Verlages Friedrich Bischoff entnommen – teils mit Klavierbegleitung durch die Moderatorin selbst. Die deutlich akzentuierten Choralvorträge erklangen in ausgereifter Musikalität der Sänger, als wenn Profis singen würden.

Im Instrumentalteil des Konzertes mit Orgelvorspielen oder einem Bach-Präludium zeigte André Kögler sein Können. Der Pfarrer der Kirchgemeinde Auma war erstaunt, als er erfuhr, dass der Organist und Dirigent im Berufsleben Maschinenbauer ist.

Weiterhin erklangen in verschiedenen Zusammensetzungen und auch solistisch (zwei Querflöten und ein Fagott) Werke von Carl Philipp Emanuel Bach. Dies geschah mit dem Hintergrund – so erklärte es die Moderatorin – seines 300. Geburtstages. Besonders harmonierend musizierte das Trio bei den drei Sätzen einer Sonate des am Hofe des Preußenkönigs Friedrich II. wirkenden Hofkomponisten. Hier wirkten neben Roswitha Haupt auch die Gastmusiker Juliane Streller (Kahla) und als Fagottspieler Olaf Bindseil (Erfurt) mit. Die ausgereiften Vorträge wurden mit Zwischenapplaus honoriert.

Bevor zum Schluss des Konzertes, verbunden mit Erklärungen zum IKT (Internationaler Kirchentag) in München, das Kirchentagslied „Singt ein Lied von Gott“ erklang, trug der Chor noch einige Choräle unter dem Motto „Gott ist Teil unseres Lebens“ vor. „Befiehl du deine Wege“, „Blicke nur auf Jesum“ oder „Ich brauch dich allezeit“ waren in diesem Programmteil zu hören, um nur einige zu nennen.

Die Vereinsvorsitzende dankte den Mitwirkenden mit dem Wunsch nach Wiederholung. In einem erhaltenen Dankschreiben wurde der Dank an die Zeulenrodaer Sänger und die Instrumentalisten so formuliert: „Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen und allen Mitwirkenden des gestrigen Abends noch einmal herzlich danke zu sagen für diesen wundervollen Abend. Im Nachgang hatten wir noch viele Gespräche gehabt und ausnahmslos alle Besucher waren bewegt und begeistert. Wir haben als „Spende statt Eintritt“ 695 EUR erhalten – was für ein Ergebnis! Hier spiegelt sich noch einmal auf andere Weise die wirklich beeindruckende Darbietung des Chores und der Musiker wider. Also – nochmals tausend Dank.“

Text/Fotos: U.S